Aktuelles

Video: Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Psychiatrie

Mit Video

„Bayerischer Hungererlass“ im Mittelpunkt

An die Verbrechen der NS-Psychiatrie erinnern, der Opfer gedenken und ein Zeichen gegen Stigmatisierung setzen – auch in diesem Jahr gab es am Donnerstag, 27. Januar, am Pfalzklinikum eine Gedenkveranstaltung. Teilnehmende des Ausschusses für Gedenkarbeit, der Klinikseelsorge und der Geschäftsführung trafen sich um 14 Uhr an der Gedenkstätte des Pfalzklinikums in Klingenmünster. Für den Bezirksverband Pfalz nahm der Vorsitzende des Ausschusses für Gedenkarbeit und Demokratieförderung Felix Schmidt an der Veranstaltung teil. Es fand eine Kranzniederlegung und eine ökumenische Andacht statt. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen durch die Corona-Pandemie war eine Teilnahme von Interessierten vor Ort in diesem Jahr leider nicht möglich. 

Thematisch standen die Auswirkungen des sogenannten „bayerischen Hungererlasses“ vom 30. November 1942 im Vordergrund der Gedenkveranstaltung. Damals erhielten psychiatrische Patienten, die nicht mehr arbeiten konnten, so wenig zu essen, dass sie innerhalb von wenigen Monaten starben. Nach neueren Erkenntnissen kamen in der Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster etwa 1700 Patientinnen und Patienten aufgrund des Erlasses zu Tode. Darunter waren auch mindestens 66 minderjährige Mädchen und Jungen.