Kunsttherapie
In der Kunsttherapie geht es um den eigenen Ausdruck mit künstlerischen Mitteln. Daraus entstehen bei den Kindern und Jugendlichen Erkenntnisse über Gefühle und Konflikte. Passende Lösungsmöglichkeiten werden im Tun und im begleitenden Gespräch entwickelt und ausprobiert.
Nicht nur im Rahmen der Psychiatrie erleben sich Jugendliche oft als hilflos, ohnmächtig und ausgeliefert. Der kunsttherapeutische Prozess bietet die Möglichkeit, sich als aktiv gestaltend und somit selbstwirksam zu erfahren. Der Umgang mit den unterschiedlichen Materialien kann einerseits als anregend, andererseits als beruhigend und entspannend erlebt werden. Unabhängig von Material und Technik erleben es die Patient*inn*en als heilsam, in der Kunsttherapie keiner Bewertung unterworfen zu sein. Genau zu beobachten und nicht gleich zu bewerten ist ein wichtiges Lernziel auch für sie selbst. Darüber hinaus lernen sie, dass sie überraschende Stärken besitzen. Sie machen die Erfahrung, dass sie um Hilfe bitten können und dabei ihre Selbstständigkeit nicht gefährden.
Kunsttherapie findet schwerpunktmäßig im Einzelsetting statt (2 Stunden pro Woche). Darüber hinaus gibt es mehrere kunsttherapeutische Kleingruppen im Rahmen von Diagnostik und Therapie (1 Stunde pro Woche).
Die „Offene Werkstatt“, ein Angebot auf drei Stationen, bietet den Jugendlichen die Gelegenheit, sich im kleinen, unterstützenden Rahmen – ohne Vorgaben – künstlerisch auszuprobieren.